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Krankheit & Heilung


Allgemein

Die häufigsten Ursachen für Krankheiten bei Kaninchen sind Fütterungs- und Haltungsfehler. Daher ist es wichtig auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, auf einen ansprechenden und gut strukturierten Lebensraum und auf die regelmäßige Reinigen des Geheges zu achten. Wenn man diese Punkte alle einhält, wird ein Kaninchen nur sehr selten krank. Da das Kaninchen sich nicht über seine Krankheit äußern kann, liegt es an dem Besitzer, das Tier ständig gut zu beobachten und bei dem ersten Krankheitsanzeichen zu einem Tierarzt zu gehen.


Gesundheitskontrollen:

Täglich sollten die Tiere genau beobachtet werden. Dadurch können kleine Veränderungen im Verhalten frühzeitig bemerkt werden und eine Krankheit dürfte dann erst gar nicht ausbrechen. Kindern fallen solche Veränderungen aber nur sehr schwer auf, deswegen sollten die Eltern immer diesen Teil der Pflege übernehmen. Besonders sollte man auf das Fressverhalten achten. Falls ein Tier nicht zum Fressen erscheint oder lustlos auf dem Fressen rumkaut oder es nicht runterschlucken kann, sollte man dieses Tier gut im Auge behalten. Wenn die Appetitlosigkeit nach ein paar Stunden immer noch nicht vergangen ist, sollte man sofort zum Tierarzt.

wöchentliche Kontrollen:

* Krallen
* Haut
* After
* sichtbare Zähne
* Gewicht


Krallenpflege:

Wenn die Krallen nicht natürlich abgenutzt werden, müssen sie mit einer Krallenschere gekürzt werden, dabei darf man aber nie die Blutgefäße verletzen. Bevor man es zum ersten Mal selber macht, sollte man es sich erst von einer kundigen Person zeigen lassen.


Kontrolle des Afters:

Die Analregion muss immer sauber und trocken sein. Besonders im Sommer sollte man den After regelmäßig kontrollieren. Denn es könnte vorkommen, dass der Kot im Fell kleben bleibt und dann mit der Zeit eine Schicht bildet. Dadurch bekommt die Haut an dieser Stelle keine Luft mehr und es bildet sich ein Ekzem. Dort legen Fliegen ihre Eier ab und wenn die Larven geschlüpft sind, bohren sie sich durch das Gewebe des Kaninchens. Es kann sogar soweit gehen, dass das befallene Kaninchen bei lebendigem Leib von den Maden aufgefressen wird. Daher sollte man die Tiere, die zu Durchfall neigen oder die sich nicht mehr so gut reinigen können (ältere oder trägere Tiere), täglich kontrollieren. Falls die Afterregion schmutzig verklebt ist, sollte man die betreffenden Stellen im Fell vorsichtig mit der Schere herausschneiden.


Gewichtskontrollen:

Nach dem 8. Monat ist ein Kaninchen ungefähr ausgewachsen. Ab diesem Zeitpunkt sollte man es einmal wöchentlich wiegen, damit Gewichtsschwankungen direkt ins Auge fallen und Krankheiten frühzeitig bemerkt werden können. Eine Gewichtsnorm gibt es für Kaninchen nicht, da das Gewicht vom Knochenbau abhängig ist, deshalb ist das regelmäßige Wiegen ja so wichtig. Falls ein Kaninchen stark abgenommen hat, sollte man es alle zwei Tage zusätzlich wiegen und genau beim Fressen beobachten.


Krankheitsanzeichen:

* struppiges und glanzloses Fell
* vermehrter Haarausfall
* ungewöhnlich hohes Schlafbedürfnis
* allgemeine Trägheit
* Appetitlosigkeit
* tiefliegende, rote Augen
* Augenausfluss
* Verletzungen an den Ohren
* Krusten um die Nase und um den Mund
* zu lange Zähne
* unregelmäßige und beschleunigte Atmung
* Niesen oder Husten
* blasse Schleimhäute
* Durchfall/Verstopfung
* Nasenausfluss
* kahle Stellen im Fell


Milben:

Die Infizierung kann durch mangelnde Hygiene, qualitativ minderwertiges Einstreu und Heu, Stress oder durch ein erkranktes Kaninchen erfolgen. Bei Befall kommt es erst zu einer Art Schuppenbildung im Bereich von Nase, Maul und Ohren, der sich später auf den ganzen Körper ausbreiten kann. Es können auch Krusten und Ekzeme entstehen. Auf jeden Fall verliert das erkrankte Tier immer mehr Haare. Wenn nichts unternommen wird, magert es immer mehr ab und kann letztendlich daran sterben. Man sollte deswegen hier direkt den Tierarzt aufsuchen, der Mittel spritzt. Natürlich sollte der Käfig und die Einrichtungsgegenstände gereinigt und desinfiziert werden.


Kokzidien:

Kokzidien sind ein ernsthaftes Problem. Die Erreger dieses Parasiten kommen im fast jedem Darm eines Kaninchens vor. Sie werden als Eier im Kot ausgeschieden und können so sehr leicht auf andere Kaninchen übertragen werden. Die Wiederansteckung ist hier sehr leicht. Bei starker Vermehrung von Kokzidien werden Leber, Gallenblase und die Schleimhaut des Darms beschädigt. Falls der Befall weiter geht, werden Blutgefäße verletzt. Durch die Blutarmut wird das Kaninchen müder und anfälliger für andere Krankheiten. Stresssituationen begünstigen Kokzidien. Sauberkeit und Hygiene schränkt die Gefahr dieser Darmparasiten ein.


Pilzerkrankungen:

Typisch für einen Pilzbefall sind kreisrunde kahle Flächen im Fell. Infizierungsmöglichkeiten sind minderwertiges Einstreu und Heu, andere Kaninchen oder der Mensch. Man muss unbedingt mit dem Kaninchen zum Tierarzt gehen und der Besitzer zum Hautarzt, da Pilz ansteckend ist. Der Käfig und die Einrichtungsgegenstände sollten gereinigt und desinfiziert werden.


Fehlstellungen der Zähne:

Durch unzureichende Abnutzung der Zähne, durch angeborene Fehlstellungen oder Abrechen eines Zahnes kann es beim Kauen zu Unregelmäßigkeiten kommen, die zu Fehlstellungen führen. Dies kommt daher, weil die Zähne der Kaninchen ein Leben lang wachsen, deshalb muss man den Tieren viele Zweige und viel Heu anbieten, damit die Zähne richtig abgenutzt werden. Fehlstellungen gibt es bei den vorderen Zähnen und bei den Backenzähnen. Wenn die vorderen Zähne zu lang werden, kann das Tier nichts mehr fressen, deshalb müssen die Zähne dann vom Tierarzt gekürzt werden. Die Backenzähne stellen ein viel größeres Problem dar, weil man sie nur sehr schlecht sehen kann und daher erst sehr spät bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Die Backenzähne können so scharfkantig werden, dass sie die Schleimhäute der Backen und die Zunge verletzen können. Dadurch kann das Tier nichts mehr fressen und wenn es nicht bemerkt wird, verhungert das Kaninchen vor dem vollen Napf. Aus diesem Grund muss man die Kaninchen immer sehr genau beobachten.


Hitzschlag:

Kaninchen vertragen keine Hitze, deshalb solle man immer auf den Standort des Käfigs oder des Freigeheges achten. Bei Verdacht auf Hitzschlag sofort das Tier in den Schatten bringen und zimmerwarmes Wasser anbieten. Mit feuchten und kalten Umschlägen das Tier kühlen.


Durchfall:

Durchfall kann verschiedene Ursachen haben:

* Ernährungsfehler (Rohfasermangel durch zu wenig oder zum falschen Zeitpunkt verabreichtes Heu, verdorbenes Futter)
* Darmparasiten oder Infektionskrankheiten
* Zahnstellungsfehler
* Stress

Bei leichtem Durchfall und einem guten Allgemeinbefinden des Tieres (auch Gewicht kontrollieren), braucht man nicht direkt zum Tierarzt zu gehen. Man sollte häufig die Einstreu wechseln und für Wärme sorgen. Ganz wichtig ist es, jegliches Frischfutter aus dem Käfig zu nehmen und viel Heu anzubieten. Lauwarmer Kamillentee und ein Salzleckstein wirken auch positiv. Wenn nach zwei Tagen keine Besserung eingetreten ist, sofort zum Tierarzt gehen und gleich eine Kotprobe mitnehmen.


Verstopfung:

Bei leichter Verstopfung sollte man sofort kein Körnerfutter mehr geben und dafür um so mehr Trinkwasser. Meistens liegt es an einer verstopften Trinkflasche, deshalb sollte man diese Flaschen nie verwenden, sondern immer nur Wassernäpfe. Das Kaninchen sollte sich viel bewegen. Förderlich sind auch die Gabe von Möhrenkraut und eine leichte Bauchmassage in Richtung After. Wenn nach 24 Stunden keine Besserung eingetreten ist, sofort zum Tierarzt gehen.


RVHD (Rabbit Viral Haemorrhagic Disease)

Diese Krankheit wurde erstmals 1984 bei Kaninchen in China beobachtet, deshalb wird sie auch Chinaseuche genannt, und seit 1988 auch in Deutschland festgestellt. Neben den Wildkaninchen werden auch die Hauskaninchen davon befallen, deshalb ist es zu empfehlen jedes Kaninchen, egal ob es im Haus oder im Garten lebt, dagegen impfen zu lassen. Akute Krankheitsanzeichen sind zunehmende Unruhe, später Benommenheit, Atembeschwerden, Blutungen aus den Nasenöffnungen, schließlich rascher Tod verbunden mit Erstickungskrämpfen. Die Krankheit verläuft immer tödlich. Um dieser Seuche vorzubeugen, sollte man jedes Kaninchen impfen lassen, da man die Krankheit alleine schon durch die Schuhe und durch die Kleidung übertragen kann, und kein Grünfutter von Wiesen und Gärten füttern, wo Wildkaninchen Zugang haben. Eine Schutzimpfung ist ab der 6. Lebenswoche möglich und sollte alle 9 bis 12 Monate wiederholt werden.


Myxomatose:

Diese Seuche ist seit 1952 in Europa bekannt. Der Myxomvirus wird von blutsaugenden Insekten übertragen. Akute Krankheitsanzeichen sind Schwellung der Augenlider, eitriger Ausfluss, Schwellung des Kopfes und der Geschlechtsteile, Entstehung von Knoten am ganzen Körper, Tod durch Entkräftung. Um diese Seuche vorzubeugen, sollte man jedes Kaninchen impfen lassen, Bekämpfung von Insekten und kein Grünfutter von Wiesen und Gärten verfüttern, wo Wildkaninchen Zugang haben. Eine Schutzimpfung ist ab der 6. Lebenswoche möglich und der Impfschutz hält für 6 bis 9 Monate.